Erstmals µ-genauer Einsinkweg beim Thermodenlöten

Als EUTECT 2005 das erste kraft- und temperaturgeregelte Thermodenlötmodul bei einem internationalen Scheinwerferhersteller in Betrieb nahm, diente die Messung des Einsinkweges der Thermode ausschließlich als Prozessüberwachung und -kontrolle. Seitdem ist viel passiert. In 2018 schloss EUTECT die nächste Weiterentwicklung des Thermodenlötmoduls ab, das Dank frei definierbarer Parameter neue Prozessmöglichkeiten bietet.

„Ein heutiges kraft- und temperaturgeregeltes Thermodenmodul muss mehr können als nur einen Prozess zu überwachen“, erklärt Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer der EUTECT GmbH. Seit Abschluss der letzten Weiterentwicklung des eigenen Moduls sind alle prozessrelevanten Parameter definierbar. „Dies bezieht sich insbesondere auf den Anpressdruck, Einsinkweg und das Temperaturprofil, was nun erstmals exakt für den Prozess und den Bedarf des Bedieners definiert werden kann. Damit bieten wir dem Anwender weit mehr als einen geregelten und überwachten Prozess. Er bekommt einen 100% abgestimmten und definierbaren Prozess“, führt Fehrenbach weiter aus. Diese Weiterentwicklungen führten dazu, dass die Taktzeit optimiert werden konnte.

Der Anpressdruck der Thermode liegt bei 1-60 N. Die Anpresskraft wird in Schritten von 0,5 N angezeigt und geregelt. Dieser Anpressdruck kann über die neue visuelle Steuerungsansicht eingegeben werden, je nach Applikation und Materialien. Ein vor- und nachlaufender Niederhalter fixiert die zu verlötenden Oberflächen. „Durch den anwendungsoptimierten Anpressdruck und den ebenfalls neuen Niederhalter können wir die Taktzeit bis zu 70%, abhängig von der Wärmesenke der Lötstellen, optimieren“, hebt Fehrenbach hervor. Des Weiteren kann der Einsinkweg kontrolliert werden. Die Einsinkkontrolle liegt bei 1 µm, was im Bereich des Thermodenlötens einmalig ist. „Der frei in µ einstellbare Einsinkweg ermöglicht definierten Lotspalt und damit optimalste intermetallische Phasenausbildung“, erläutert Fehrenbach die Prozessvorteile.

Darüber hinaus kann das Temperaturprofil über die neue Steuerung ebenfalls geregelt und über eine redundante Temperaturmessung kontrolliert werden. Die maximale Thermodentemperatur beträgt 450°C. Widerstandsmessungen zur Überwachung der Kontaktflächen sind ebenfalls möglich. „Des Weiteren haben wir noch einige mechanische Anpassungen vorgenommen“, erwähnt Fehrenbach. Durch den Einsatz von kleineren, enganliegenden Kaptonabrollern konnte der Gesamtbauraum minimiert werden. Der Arbeitshub kann optional bis zu 50 mm erhöht werden.

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