Eutect recycelt Maschinen und Module

Wenn Standardmaschinen veraltet sind und außer Dienst gestellt werden, werden sie häufig als Gebrauchtmaschinen weiterverkauft. Bei Sonderanlagen ist dies nicht immer der Fall, da diese oftmals zu individuell konfiguriert wurden, als dass sie für eine andere Anwendung Verwendung finden. Eutect hat sich diesem Problem jetzt angenommen und verwertet alte Anlagen und Module für neue Applikationen.

„Wir haben uns dazu entschlossen, von uns gebaute Systeme zurückzunehmen, anstatt sie dem Alteisenhändler zu überlassen“, erklärt Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer der Eutect GmbH. Der Gedankengang, der dieser Entscheidung zu Grunde liegt, ist einfach. In jeder Anlage, die Eutect ausliefert sind neben der Arbeitszeit auch materielle Werte eingeflossen, die in neuen Projekten durchaus weiter genutzt werden können. Das kann z.B. die Produktionszelle sein, Kinematiklösungen aber auch Lötmodule, wie Lötdüsen, Drahtvorschübe oder Thermoden. „Wenn diese Teile noch funktionsfähig sind, können sie auch weiterverwendet werden“, so Fehrenbach.

Aktuell baut Eutect eine Lötanlage um, die über Jahre in der Automobilzulieferindustrie eingesetzt wurde. Die Maschine funktioniert immer noch einwandfrei und arbeitet fehlerlos, auch wenn man ihr die vergangene, mehrschichtige Einsatzzeit ansieht. Doch die Produktionsspuren täuschen. So ist die Produktionszelle immer noch in einem stabilen, einwandfreien Zustand und kann für andere Maschinenkonzepte genutzt werden, wenn man dem Nachhaltigkeits- und Cradle-to-Cradle Gedanken folgt. „Dieser Ansatz geht von einer durchgängigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft aus,“ führt Fehrenbach aus. Der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough entwarfen diesen Ansatz, der von „Cradle-to-Cradle-Produkten“ ausgeht, die als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden können.

Nach einer Generalüberholung kann die Zelle neu verkabelt, mit neuen Modulen und einem überholten, den neuen Prozessen angepassten Schaltschrank versehen und so für neue Aufgaben präpariert werden. Die Kabelstränge können nicht mehr genutzt werden, aber die bis dato integrierten Lötmodule, Roboter oder auch andere Kinematiksysteme können nach einer Prüfung und Überholung in beispielsweise preissensiblen Projekten eingesetzt werden. Zum Teil kommen die neu zusammengebauten Maschinen auch als Mietmaschinen zurück in den Produktionskreislauf. Neben ganzen Maschinen überarbeitet Eutect aber auch einzelne Module. Auch diese werden auf Herz und Nieren geprüft. Nach der Überarbeitung, dem Austausch von Verschleißteilen und einem ausgiebigen Funktionstest werden die Module für neue Projekte verwendet oder zunächst ans Lager gelegt, um bei Anfragen kurzfristig reagieren zu können. „Wir erachten diesen Umgang mit Gebrauchtsystemen als wichtig, da wir in Zeiten von Ressourcenknappheit, Klimawandel und einer immer stärker geforderten Nachhaltigkeit auch als kleiner Maschinenbauer unseren Beitrag dazu leisten müssen“, bekräftigt Fehrenbach.

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