EUTECT präsentiert vollautomatisches Kolbenlöten mittels kollaborierendem Roboter

Die EUTECTt GmbH stellt auf der productronica 2019 ein Lötsystem zum vollautomatischen Kolbenlöten vor. Die Integration von Lötkolben unterschiedlichster Anbieter ist hiermit möglich. Das Lötsystem ist mit einem automatischen Spitzenwechsler und optional mit verschiedenen Kinematiksystemen erhältlich. Die Gesamtlösung basiert auf der neuen EUTECT-Automationsplattform Multiple Process Changer (MPC), in der ein kollaborierendes Robotersystem von German Robotics zum Einsatz kommt.

Ende 2018 integrierte der schwäbische Lötspezialist erstmals kollaborierende Roboter in seine Produktionszellen und installierte diese beim Kunden. Die daraus resultierenden Erfahrungswerte wandelte das F&E-Team nun in die Entwicklung einer neuen kollaborierenden Automationsplattform MPC um. Diese neue Plattform wird auf der productronica mit einem Kolbenlötkopf vorgestellt. Weitere Systeme wie Dispenser, Schrauben- oder Bestückwerkzeuge sowie Greifer sind ebenfalls für die Integration in die MPC angedacht. „Wir sehen die Automationsplattform MPC als flexible Lösung an, die je nach Kundenwunsch mit verschiedenen Werkzeugen für unterschiedliche Anwendungen ausgestattet werden kann,“ so Fehrenbach, Geschäftsführer der EUTECT GmbH. Auch der Einsatz unterschiedlichster Werkzeuge in einem Arbeitsprozess ist angedacht. „Auf der Messe stellen wir die für uns naheliegendste Anwendung, das vollautomatische, kollaborierende Kolbenlöten, vor. Weitere Werkzeuglösungen werden wir 2020 präsentieren und so die MPC sukzessive ausbauen und vervollständigen“, führt Fehrenbach weiter aus.

Die auf der productronica 2019 erstmalig vorgestellte Komplettanlage MPC KL (Kolbenlöten) kann mit Kolbenlötsystemen von JBC oder Hakko ausgerüstet werden. Der Lötkolben sitzt fest montiert am Arm des Roboters, inklusive des Drahtvorschubs (Sensitive Wire Feeder – SWF). Roboter, Steuerungssysteme und Lötkolben sind dabei eine Maschineneinheit. Die Gesamtanlage wird vom Eingabebereich, der in der Standardausführung aus einem Rundtakttisch zur manuellen Baugruppenbestückung besteht und einer Sicherheitszelle, um den Lötprozess herum, komplettiert. In der Prozessfläche selbst ist des Weiteren eine Lötspitzenhalterung vorgesehen, mit der der vollautomatische Wechsel der Lötspitzen erfolgt. Gleiches gilt für die Spitzenreinigung.

Optional kann der Rundtakttisch auch gegen ein Bandsystem ausgetauscht werden. Das Lötsystem kann dadurch inline genutzt werden oder über einen Baugruppen-Carrier be- und entladen werden. „Wir stellen auf der Messe die Basisanlage vor. Alle weiteren Anpassungen an den Kundenprozess sind möglich, werden allerdings separat angeboten und sind eine Sonderleistung“, erklärt Fehrenbach. Ebenfalls ist die Integration des Roboters, mit den dazugehörigen Lötköpfen und Subsystemen, in anderen Produktionszellen von EUTECT denkbar. „Bei der an der Messe gezeigten Anlage geht es uns auch darum, darzustellen, was möglich ist. Denn nur so können wir auch unsere Kunden dazu bringen, über den Tellerrand hinauszublicken“, so Fehrenbach.

Bei dem von EUTECT eingesetzten Roboter handelt es sich um einen Panda von German Robotics, der mit Drehmomentsensoren, die in alle sieben Achsen verbaut sind, ausgestattet ist. Dadurch hat der Panda sieben Freiheitsgrade. Durch die verbauten Sensoren kann der Roboterarm auch komplexe Positionen mit dem Lötkolben anfahren und Lötpunkte außergewöhnlich präzise setzen. Der Panda ist mit einer genauesten Kontakterkennung ausgestattet und stoppt daher sofort bei Kollisionen und nicht einprogrammierten Berührungen. „Dies ist natürlich für den Mitarbeiterschutz wichtig. Aber diese Funktion ermöglicht auch ein sehr präzises Löten, da der Roboter durch diese Feinfühligkeit sehr sensibel und genau arbeitet. Nur so sind reproduzierbare Ergebnisse möglich“, führt Fehrenbach aus.

Sowohl die EUTECT GmbH als auch German Robotics GmbH stellen ihre Systeme in Halle A2, Stand 540 aus.

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